
Codesharing-Flüge – Was steckt dahinter?
Codesharing-Flüge sind in der Luftfahrt inzwischen weit verbreitet. Doch außer für Vielflieger ist es häufig immer noch überraschend und verwirrend, wenn man einen Flug bei einer Airline gebucht hat und sich plötzlich im Flieger eines anderen Unternehmens wiederfindet. Was genau es damit auf sich hat, welche Vor- und Nachteile Codeshare-Flüge mit sich bringen und worin die Abgrenzung zum Interlining besteht, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Inhalt
Was sind Codeshare-Flüge?

Beim Codesharing wird ein Flug von mehreren Airlines geteilt, auch wenn er lediglich von einer Airline durchgeführt wird. Die durchführende Airline bezeichnet man dabei als den Operating Carrier. Fluglinien, die ebenfalls Tickets für den Flug verkaufen, sind sogenannte Marketing Carrier. Im Regelfall lässt sich beim Ticketkauf erkennen, dass es sich bei der Airline nur um den Marketing Carrier handelt, wenn ein Zusatz oder eine Fußnote mit dem Text „operated by“ und dem Namen des Operating Carriers daneben steht. Die beteiligten Airlines haben dabei jeweils eine eigene Flugnummer für den Flug.
Codesharing ist damit vom sogenannten Interlining zu unterscheiden. Dieses bezeichnet einen Flug in zwei oder mehr Teilstrecken, die jeweils von anderen Airlines durchgeführt werden, für welchen Kunden aber ein einheitliches Flugticket in einheitlicher Währung gekauft haben.
Übrigens: Codesharing kann sogar auch für Züge verwendet werden. So haben z.B. einige ICEs, die als Zubringer für Flügen von großen Flughäfen wie Frankfurt Main dienen, auch eine Flugnummer und gelten als Codeshare-Flug der Lufthansa.
Gründe für Codesharing-Flüge
Aus wirtschaftlicher Sicht ist Codesharing für Airlines sowohl als Operating als auch als Marketing Carrier sinnvoll und kommt besonders häufig bei Luftfahrtallianzen wie Star Alliance und Sky Team zum Einsatz. Für den Operating Carrier besteht durch das zusätzliche Verkaufsangebot eine bessere Chance auf hohe Auslastung des Flugs. Der Marketing Carrier kann durch die Beteiligung sein Streckennetz erweitern und Zusatzeinnahmen neben den selbst durchgeführten Flügen generieren.
Was bedeutet Codesharing für Passagiere?

Für Passagiere sind die Auswirkungen von Codeshare-Flügen vor allem von den beteiligten Airlines abhängig. Denn in der Regel gelten in Bezug auf Serviceleistungen und Gepäckvorgaben die Bedingungen des Operating Carriers. Sollten Sie also über den Marketing Carrier gebucht haben, sind unter Umständen andere Standards zu beachten, als Sie es auf den tatsächlich von der Airline durchgeführten Flügen möglicherweise gewohnt sind. Auch bei Umbuchungen und Problemen mit dem Flug gelten gegebenenfalls andere Bedingungen – wobei hier je nach Abkommen auch die Regelungen des Marketing Carriers zur Geltung kommen können.
Vor- & Nachteile von Codesharing auf einen Blick
Ein Codesharing-Flug bietet potenziell sowohl Vor- als auch Nachteile für Passagiere. Nachfolgend finden Sie diese zusammengefasst:
Vorteile
Einfachere Buchung
Die Buchung von Codesharing-Flügen ist häufig einfacher, da Sie über die gewohnten Airline-Webseiten Flüge buchen können, welche diese ohne Codesharing vermutlich nicht anbieten würde. Auch kann die Buchung so häufiger in der eigenen Währung und der eigenen Sprache getätigt werden.
Größeres Streckennetz
Weiterhin bieten Codeshare-Flüge den Vorteil, dass ein größeres Streckennetz zur Verfügung steht und einfacher zu erreichen ist. Denn durch die bessere Auslastungssteuerung können Strecken wirtschaftlich sinnvoll bleiben, die es bei jeweils einzelner Durchführung durch die Airlines möglicherweise nicht mehr wären.
Nachteile
Unterschiedliche Bestimmungen für Gepäck & co.
Da der Operating Carrier andere Bestimmungen haben kann als der Marketing Carrier, können unter Umständen Missverständnisse bestehen. Häufig sind für einen Codeshare-Flug das Gepäck und die damit verbundenen Vorschriften besonders relevant – z.B. welche Größen Handgepäcksstücke haben dürfen, was als Sperrgepäck zählt usw.
Unterschiedliche Standards und Leistungen
Auch Servicestandards und -leistungen können sich zwischen den Airlines unterscheiden. Hier gibt es zum Beispiel die Frage, ob Essen im Flugzeug umsonst serviert wird oder mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Auch das vorhandene Unterhaltungsangebot kann insbesondere zwischen Airlines aus unterschiedlichen Ländern z. T. stark voneinander abweichen.
Unklare Zuständigkeiten
Gerade für Personen, die wenig fliegen, ist Codesharing häufig mit Unklarheiten verbunden. Dies beginnt damit, dass es schwierig sein kann, bei der Buchung bereits einen Codeshare-Flug zu erkennen. Auch ist im Fall von Verspätungen, Ausfällen und anderen Problemen häufig nicht auf Anhieb klar, bei welcher Airline Sie bei Codesharing Ihre Fluggastrechte geltend machen können bzw. ist dies mitunter mit deutlichem Mehraufwand verbunden.
Codesharing lässt sich also sowohl positiv wie auch negativ betrachten. Aufgrund des wirtschaftlichen Nutzens für die Airlines sind sie aber aus der heutigen Luftfahrt nicht mehr wegzudenken.
Wenn Sie ebenfalls wirtschaftlichen Nutzen mit dem Fliegen verbinden wollen, melden Sie sich doch zu unserem Bonusprogramm an. Und ob mit Codesharing oder ohne – wir wünschen Ihnen auf jeden Fall einen angenehmen Flug!